Eintritt frei
Das klassizistischste aller Theaterstücke Goethes gilt aus gutem Grund seit jeher als 'Humanitätsdrama'. Schiller gegenüber hat Goethe sein Werk freilich als "ganz verteufelt human" bezeichnet und damit darauf verwiesen, dass es sich mit dem Happy End um Griechen und Taurer vielleicht doch fragwürdiger verhält, als das abschließende "Lebt wohl!" des Taurer-Königs vermuten lässt. Im Vortrag wird versucht, Goethes Text genauer als sonst beim Wort zu nehmen, um ihn auf diese Weise zwar nicht gegen den Strich zu lesen, die darin gestaltete Ethik aber umso mehr auf ihre Bedenklichkeiten zu befragen.
Abbildung: Angelika Kaufffmann: „Iphigenie, Orest und Pylades“, 1787, schwarze und weiße Kreide auf Papier, 29 x 36 cm (Goethe-Museum Düsseldorf/Anton- und-Katharina-Kippenberg-Stiftung).
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