Der US-amerikanische Pianist, Komponist und Autor Ethan Iverson war vor 25 Jahren Gründungsmitglied von „The Bad Plus“, einem wegweisenden Jazztrio, das für Tradition und Progressivität, für Präzision und Anarchie gleichermaßen stand. Die „New York Times“ nannte die Band „besser als jede andere, wenn es darum geht, die Sensibilitäten von Post-60er-Jazz und Indie-Rock zu verschmelzen“. Während Iversons 17-jähriger Mitgliedschaft wagte sich „The Bad Plus“ an eine Bearbeitung von Strawinskys „Le sacre du printemps“ heran und trat in so prominenten Spielstätten auf wie dem Village Vanguard und der Carnegie Hall in New York oder hier in Deutschland in der Elbphilharmonie.
Der „Master of Melody“, wie die Fachzeitschrift „Down Beat“ Iverson nennt, ist nicht nur Musiker und Komponist; er lehrt auch am New England Conservatory in Boston und veröffentlicht seit 20 Jahren auf seiner vielfach ausgezeichneten Website Interviews mit Musikern aus Jazz und Klassik sowie musikwissenschaftliche Analysen. Das Veranstaltungsmagazin „Time Out New York“ wählte ihn zu einer der 25 wichtigsten New Yorker Jazz-Ikonen: „Vielleicht der nachdenklichste und leidenschaftlichste Student der Jazztradition in New York – die bewundernswerteste Art von Künstler und Gelehrtem.“ Für sein jüngstes „Blue Note“-Album, spielte Iverson neben Jazz-Standards und Originals eine von ihm selbst komponierte Sonate ein, die erste Klaviersonate, die jemals bei dem New Yorker Kultlabel erschien.
Im Trio mit dem Kontrabassisten Thomas Morgan und dem Schlagzeuger Kendrick Scott bringt Iverson neue Versionen von Roberta Flacks „Killing Me Softly“ und Thelonious Monks „'Round Midnight“ zu Gehör. Die geschichtsträchtige Fülle an Einflüssen und Epochen, die er in Zusammenarbeit mit Jazzgrößen wie Jack DeJohnette oder Billy Hart, als Pianist, Komponist und Journalist erforscht hat, scheint in seinem Spiel in oft überraschender Weise auf. Die kurzen Stücke erinnern in ihrer poppigen Prägnanz an Iversons Zeit bei „The Bad Plus“ und bieten zugleich Raum zur Entfaltung musikalischer Freiheit.
Karten für 25 € (ermäßigt 15 €) können unter Telefon: 0211-8992393 oder per E-Mail an: goethemuseum [at] duesseldorf [dot] de vorbestellt und an der Museumskasse abgeholt werden.
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