Goethe hat auf seiner Italienreise nach der „Urpflanze“ gesucht, die das Modell aller möglichen Pflanzenarten sein sollte, sie jedoch in der realen Natur nicht gefunden. Der in Düsseldorf lebende ukrainische Künstler Aljoscha, bekannt durch spektakuläre Installationen und Interventionen, zeigt uns nun ein solch phantastisches Gewächs. Für Aljoscha ist die „Urpflanze“ in der Natur sehr wohl vorhanden, nur nicht in der Vergangenheit, sondern in der Zukunft. Sie ist für ihn Ansporn, etwas Neues zu erfinden. Der Künstler vertritt die Stilrichtung des „Bioismus“ oder „Bio-Futurismus“ und ist inspiriert von den jüngsten Erkenntnissen der Synthetischen Biologie. Er präsentiert im Italien-Oval des Goethe-Museums eine erdachte Konstruktion, die an eine organische Form erinnert: eine luftige, transparente, sich vielfältig spiegelnde Ausfaserung, die den Museumsraum erkundet und einzelne farbige Blüten in ihn ausstreckt. Die filigrane Installation aus Acrylglas und Acrylfarbe stellt auch ungeahnte neue Verknüpfungen zu Exponaten der Dauerausstellung her.
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