Eintritt frei
Die Lesung handelt von der Freundschaft zwischen Elise Reimarus (1735–1805) in Hamburg und dem Philosophen und Schriftsteller Friedrich Heinrich Jacobi (1743–1819) in Pempelfort. Elise Reimarus gehört zu den wichtigsten Frauen der deutschen Aufklärung. Die Tochter des bekannten Philosophen und Gelehrten Hermann Samuel Reimarus (1694–1768) war Schriftstellerin, Übersetzerin und Pädagogin, Freundin von Lessing und Moses Mendelssohn und führte einen wichtigen Salon in Hamburg. Der mit Goethe befreundete Jacobi hat sein Landgut in Pempelfort zu einem Mittelpunkt des intellektuellen Lebens gemacht; er lernte die Hamburger Schriftstellerin 1780 in ihrem Salon auf Vermittlung von Lessing kennen. Aus der Begegnung entwickelte sich eine lebenslange Freundschaft. Elise Reimarus und der Düsseldorfer Philosoph wollten Lessing zur Übersiedlung nach Pempelfort bewegen, ihre Avancen kamen aber zu spät. Nach Lessings Tod veröffentlichte Jacobi den Inhalt seiner Gespräche, die er mit Lessing über die Anschauungen des jüdischen Philosophen Spinoza geführt hatte. Das Buch „Über die Lehre des Spinoza“ (1785) löste eine heftige Debatte unter den Intellektuellen der Zeit, den Pantheismusstreit, aus, an dem maßgeblich der jüdische Philosoph und Freund Lessings Moses Mendelssohn beteiligt war.
Die Schauspielerin Claudia Hübbecker stellt in ihrer Lesung Teile einer gleichnamigen Novelle von Manfred Weber vor, in deren Zentrum der Briefwechsel zwischen Elise Reimarus, Friedrich Heinrich Jacobi und Lessing steht. Es ist eine kleine Hommage an den Musenhof Jacobi und die Kraft der Freundschaft.
Manfred Weber, Dramaturg in Tübingen, Zürich, Köln, Wien, Barcelona, Berlin und Sarajevo, ehemaliger Geschäftsführer und Intendant des Düsseldorfer Schauspielhauses, hat schon mehrere Veröffentlichungen vorgelegt.
Foto: Claudia Hübbecker (von Thomas Rabsch)
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