16.05.2025, Freitag, 19:00 Uhr
Klassik im Goethe-Museum

 

1821 erwarb der Dichter und Staatsminister Johann Wolfgang von Goethe für sein Weimarer Wohnhaus am Frauenplan einen Hammerflügel aus der Wiener Manufaktur von Nannette Streicher. Bis heute kann dieses Instrument im von Goethe als Empfangs- und Musikraum genutzten sogenannten Juno-Zimmer an unverändert gleicher Stelle im ersten Stockwerk des Weimarer Goethehauses in Augenschein genommen werden. 

Der international erfolgreiche Düsseldorfer Pianist Tobias Koch, Hochschuldozent und Förderpreisträger Musik der Landeshauptstadt Düsseldorf, hat vor einiger Zeit für seine private Sammlung historischer Tasteninstrumente einen der überaus seltenen wie gesuchten baugleichen Streicher-Flügel aus der Goethe-Zeit erwerben können und darauf bereits zahlreiche Ton-Einspielungen vorgenommen, u. a. für den WDR und für eine Beethoven-CD-Edition der Deutschen Grammophon Gesellschaft. Selbst oft musikalischer Gast in Weimar, ist ihm zudem der instrumentale Zugang zum Weimarer Goethe-Instrument gewährt worden. Das hat ihn dazu inspiriert, ein historisches Konzertprogramm zu entwickeln, auch vor dem Hintergrund, dass Goethe selbst ein passabler Klavierspieler gewesen ist – noch lieber aber sich etwas hat vorspielen lassen.

Zwei der gewiss eindrucksvollsten Musik-Soireen im Hause Goethe lässt Tobias Koch wiederaufleben. Im Winter 1821 war es das zwölfjährige Wunderkind Felix Mendelssohn, das Hausherrn und Gäste mit eigenen Improvisationen sowie Werken von Bach, Mozart und Beethoven in Erstaunen versetzte. Und obwohl Goethe reiner Instrumentalmusik nur wenig abgewinnen konnte, vermochte ihn zehn Jahre später die damals ebenfalls zwölfjährige Clara Wieck, die gemeinsam mit Ihrem Vater im Herbst 1831 auf der Durchreise nach Paris in Weimar Station machte, wiederum am Streicher-Flügel mit eigenen Kompositionen und Werken von Henri Herz, François Hünten und Frédéric Chopin zu faszinieren. Wer wäre bei diesen Ereignissen nicht gern dabei gewesen! 

Tobias Koch lässt im Goethe-Museum Düsseldorf exakt jene Werke hören, die damals in Weimar gespielt wurden, und vermittelt damit einen ebenso intimen wie lebendigen Einblick in Goethes Musiksalon. Der Rezitator Bernt Hahn liest dazu zeitgenössische Berichte von diesen musikalischen Ereignissen, die auch nach außen hin Widerhall gefunden haben – und lässt nicht zuletzt Goethe selbst dabei mit dessen eigenen Kommentaren zu Wort kommen.

Karten für 15 € können per E-Mail an goethemuseum [at] duesseldorf [dot] de oder telefonisch unter 0211/8992393 oder 0211/8996262 vorbestellt und an der Museumskasse gegen Barzahlung abgeholt werden. Goethe-Museum, Schloss Jägerhof, Jacobistraße 2, 40211 Düsseldorf.

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